Dienstag, 23. Dezember 2014

OH TANNENBAUM

Endlich. Wir haben einen. Weihnachtsbaum.

Leider ist die Auswahl in Hanoi sehr bescheiden und die Preise sind exorbitant hoch. 

Wir haben uns daher in diesem Jahr nach einigem hin und her für ein „alternatives Modell“ entschieden:

Kein Baumfällen. Keine Transportkosten (zumindest für den Baum). 

Kein Lametta, keine Kugeln. Ganz schlicht.


Phi Phi Island/Thailand

Richtig. Auch keine Geschenke. Wären sowieso nass geworden... 



Sonntag, 21. Dezember 2014

FRÜHKINDLICHE KUNSTERZIEHUNG...

Über Kunst lernt man am besten etwas von jemandem, der welche macht.

Deswegen haben wir neulich mit den Kindern einen der ganz großen jungen Künstler Vietnams zuhause besucht:



Ngo Van Sac.



Natürlich hatten die Kinder jede Menge Fragen:


Wo arbeitet ein Künstler?

In seinem Atelier.




Muss der selbst aufräumen oder macht das (bei dem auch) die Mama?

Das muss er selber machen. Wenn er viele Kunstwerke verkauft, kann er aber jemanden dafür einstellen.




Muss ein Künstler sich für eine Kunst entscheiden? Oder kann er mal malen und mal ganz andere Sachen machen? Oder sogar seine eigene Kunst erfinden?

Er darf alles machen. Töpfern und malen und wenn er möchte, auch seine eigene Kunst erfinden. 



    

Hat der Sac eine eigene Kunst erfunden?

Ja. Dem Sac war auf die Dauer zu langweilig, immer nur die Kunst zu machen, die schon alle vor ihm gemacht haben.
Deswegen hat er so lange geübt, bis er mit Feuer malen konnte.




Und wie macht er das?

So.






   


Und gefällt das den Leuten?

Ja. Mama und Papa und ihre Freunde finden Sacs Bilder toll. Besonders die hier:










   
Und was macht der Sac mit den Bildern, die er nicht schön genug findet?
Die lässt er vernichten. Da kennt er nix.







Und ist der Sac auch ein guter Kunstlehrer für Kinder?

JA. Der Beste. Der mag Kinder nämlich total gerne.




Besonders, wenn sie so kunstinteressiert sind wie Lotta und Luis.

Dann holt er sogar eine Riesenpackung Ton aus seinem Lager und formt mir ihnen tolle Sachen.



    

     



Und wenn man noch mehr Bilder von Sac sehen will? Oder sogar kaufen möchte, weil sie so toll sind?
Dann geht man in eine Galerie in Hanoi oder Saigon oder Singapur oder Hongkong.
Oder man wird Sacs Freund auf Facebook. So hat das mit Mama und Papa und Sac nämlich auch angefangen...


Freitag, 19. Dezember 2014

FRAU NGUYEN UND DAS GLÜCK

Das ist Frau Nguyen. 


Frau Nguyen ist Bäuerin.

Ein ganzes Reisfeld gehört ihr und dank einiger glücklicher Fügungen, die Frau Nguyens Leben dann noch noch irgendwann nahm, ist sie mittlerweile zudem Besitzerin einer täglich Eier legenden Hühnerschar, einiger kamerascheuer,




aber nichtsdestotrotz sehr fotogener Schweinchen




und zweier Wasserbüffel.


Außerdem besitzt sie ein großzügiges Einraumappartment im Grünen.




Mit Fahrradstellplatz (im Wohnzimmer).



Separater Kochnische.



Und Freiluftbad.





In Deutschland würde man Frau Nguyen eine „gemachte Frau nennen“.

Eine, die es trotz vieler Widrigkeiten im Leben zu etwas gebracht hat.

Dass es einmal so kommen würde, war nicht vorauszusehen.

Frau Ngyuen ist Ende 50 und verwitwet.

Offen gestanden, war Frau Nguyen bevor sie Witwe wurde, nur selten so fröhlich.

Das hat wohl etwas mit ihrem verstorbenem Mann und dessen Verhältnis zu häuslicher Gewalt zu tun.

Frau Nguyen heiratete jung. Ihrem Mann rutschte häufiger mal die Hand aus und dass Frau Nguyens Haarschopf auf dem Kopf etwas licht ist, hat weniger mit den falschen Pflegeprodukten als vielmehr mit dem Alkoholproblem ihres Mannes und den damit einhergehenden Gewaltausbrüchen zu tun.

Frau Nguyen bekam zwei Söhne. Beide kamen auf die schiefe Bahn. Der jüngere landete wegen irgendwelcher angeblicher Drogengeschichten im Gefängnis und verstarb jung an Krankheiten, die er sich dort oder schon früher zugezogen hatte. Beim älteren war es die Fahrbahn, auf der er in Schieflage geriet - er starb bei einem Motorradunfall.

Zum Glück für Frau Nguyen hatte sie eine Schwiegertochter und eine kleine Enkelin.
Die junge Witwe fand nach einigen Jahren einen neuen Mann und der erwies sich auch für Frau Nguyen als echter Glücksfall.

Der neue Mann dankte Frau Nguyen ihre Großzügigkeit, ihn in die verbliebene Frauen-WG aufzunehmen, indem er ihr ermöglichte, nach und nach die Tiere zu kaufen, die nun den Grundstock für ihren Wohlstand bilden.

Am anderen Ende des Grundstücks hat er für sich und seine kleine Familie ein Haus gebaut. Man lebt in guter Nachbarschaft.

Wenn man Frau Nguyen jetzt fragt, wie es ihr geht, dann antwortet sie, sie sei eine glückliche Frau.



Dienstag, 9. Dezember 2014

KINDERARBEIT

Nicht wirklich überraschend, dass in unserer Familie nicht nur der 9. Dezember (da hat Oma Christa Geburtstag), sondern auch der 10. Dezember ein ganz besonderer Tag ist:


Der Tag der Menschenrechte.

Das ist ein weites Feld. Bekanntlich gelten diese Rechte ja für alle Menschen. Auch für die kleinen.

Welche Rechte unseren Kindern besonders am Herzen liegen, haben sie aufgeschrieben:


    
 
   
Natürlich führte das zu einigen Diskussionen am Frühstückstisch. Schließlich konnten wir uns aber darauf verständigen

Hausaufgaben fallen NICHT in die Rubrik Kinderarbeit. 

Hinsichtlich der Frage, ob gleiches auch für das Aufräumen des Kinderzimmers gilt, konnte leider keine Einigung erzielt werden.





Montag, 1. Dezember 2014

LIEBER JÜRGEN KLOPP, ...

... es steht zur Zeit nicht gut um die Borussia. Das hat sich mittlerweile sogar bis zu uns nach Hanoi herumgesprochen.

Aber keine Sorge: Rettung naht.
 
   

Luis und seine Freunde von den Little Phonix haben am letzten Samstag beim Saturday Soccer Turnier den anderen Mannschaften mal gezeigt, wo der Hammer hängt.
   

 
     
  
Und auch wenn ich mit ihm die Konditionen eines Wechsels von UNIS HANOI zu BORUSSIA DORTMUND noch nicht im Detail besprochen habe, bin ich sicher, dass er alles tun würde, um der besten Fußballmannschafts Deutschland zu helfen. 
    


Außer diesem jungen Ausnahmetalent hätte ich allerdings noch ein paar allgemeine Ratschläge parat:


Die Pflege des Rasens nur absoluten Profis überlassen.


Immer gut zuhören, wenn der Trainer was erklärt.
   

  
Regelmäßig für Abkühlung sorgen.
  



Nicht ablenken lassen. Egal wie süß die Fans sind.
  

  
Tore zählen nicht vergessen.
  


Fair bleiben, auch wenn man mal was einstecken muss.  
  

  
Und eines nie vergessen: 
Die Mannschaft muss zusammenhalten.

Einer für alle. 

 


Alle für einen.
  


Dann gibt es bald wieder Grund zum Jubeln.



Und Siegerfotos.
 

Übrigens: Sollte die Damenmannschaft von Borussia Dortmund in ähnlichen Schwierigkeiten stecken - ich hätte auch da ein paar Vorschläge für den ganz großen Wurf ...


Luis' große Schwester Carlotta ist nämlich auch eine echte Kämpfernatur.




Dann gibt es auch bei der Borussia bald wieder Grund zur Freude.







Herzlichst


Ihre Natascha Senftleben*


* Borussia Dortmund-Fan seit 1975 und fest davon überzeugt, dass es bald wieder aufwärts geht.