Dass das leider nicht immer zutrifft, mussten wir schmerzhaft am zweiten Morgen unseres Aufenthaltes in Angkor erfahren.
Um fünf Uhr hatten wie die Kinder geweckt, notdürftig angekleidet und waren dann durch die Hotelhalle zum wartenden Tuk Tuk getappt.
Es war stockfinster. Und kalt. Die Kinder hüllten sich verschlafen in die Nemodecke (ein unerlässliches Reiseutensil, das uns seit Jahren überall hin begleitet), wir selbst zitterten in unseren viel zu dünnen Jacken.
Nach einer Viertelstunde erreichten wir Angkor Wat. Zumindest schlossen wir das trotz vorherschender Finsternis aus den unzähligen anderen Tuk Tuks, deren Rücklichter uns auf dem Parkplatz entgegenleuchteten.
Im schwachen Lichtschein der mitgebrachten Taschenlampen stolperten wir dem Eingang entgegen und fanden schließlich halbwegs komfortable Sitzplätze auf den Stufen eines kleinen Tempels.
Dann hieß es warten.
Auf den Sonnenaufgang.
"Ein einmaliges Erlebnis!" sagt man.
"Der Höhepunkt jeder Kambodschareise!"
„Unvergesslich."
Letzteres stimmt sogar.
Lotta und Luis werden vermutlich nie vergessen und vor allem ihren Eltern nie verzeihen, dass wir sie vollkommen umsonst in aller Herrgottsfrühe aus dem Schlaf gerissen haben.
Es gab an diesem Morgen nämlich keinen Sonnenaufgang.
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