Wir werden wohl einen Anwalt einschalten müssen.
Ganz offensichtlich handelt es sich nämlich bei unseren beiden Kindern um die Vorbilder der berühmten Romanfiguren Mogli und Indiana Jane, deren Abenteuer später sogar verfilmt wurden.
Wir selbst haben davon erst jetzt und auch nur durch einen Zufall erfahren:
Letzte Woche waren wir in Laos. Genauer gesagt, in Luang Prabang. Außerhalb von Luang Prabang kann man auf Elefanten reiten. Das wollten wir mal ausprobieren.
Vor grandioser Kulisse - einem Fluss und grünen Urwaldhängen - leben dort in einem kleinen Camp ehemalige Arbeitselefanten und verdienen sich mit Ausritten für Touristen ihren Lebensunterhalt.
Die Unterstände sind sauber und - für Elefanten - recht komfortabel. Von ihren Mahouts werden sie liebevoll gepflegt - keine Stöcke oder Ketten, dafür Berge von Zuckerrohr.
Im Vergleich zu den Baumstämmen, die
die Tiere früher durch den Wald schleppen mussten, sind die Touristen vermutlich sogar eine reizvolle Alternative, weil sie ihnen Bananen mitbringen.
Nun aber zum Ausritt. Während wir Erwachsene voller Respekt und mit schlotternden Knien vorsichtig auf die Elefantenrücken kletterten und überrascht feststellten, wie hoch so ein Elefant ist bzw. wie sehr er beim Laufen hin- und herschaukelt...
...taten Lotta und Luis so, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan, als auf grauen Riesen durch den Dschungel zu flitzen. Entsprechend begeistert reagierten die beiden dann auch,
als die Mahouts nach den ersten fünfzig Metern von den Elefanten stiegen
und uns aufforderten, an ihrer Stelle im Nacken der Dickhäuter Platz zu
nehmen und weiterzureiten.
"PaiPai", sollten wir sagen, und während Felix und ich Luis bzw. Lotta ängstlich um die Mitte fassten,
... gaben die beiden Dschungelkinder den Elefanten Kommandos mit ihren nackten Füßen, strichen über die borstige, rauhe Haut am Elefantenkopf und lachten, wenn die Ohren sich wie Sicherheitsgurte um ihre Beine legten - so als wollten auch die Elefanten ganz sicher sein, dass die Kinder nicht herunterpurzelten, wenn es abwärts Richtung Flussufer ging.
Als der Ausritt beendet war, konnten Lotta und Luis nicht genug davon bekommen, ihre treuen Gefährten mit Bananen zu belohnen - bei der Gelegenheit stellten wir dann fest, dass Elefanten wirklich RIESIGE Mäuler haben.
Und als die Mahouts uns aufforderten, wieder auf den Rücken Platz zu nehmen, weil der nächste Programmpunkt anstünde, da bestand Jane alias Lotta darauf, alleine auf einem Elefanten zu reiten.
Zum Glück, wie sich kurz danach herausstellte. Denn so wurde ich von dem "Kunststückchen" verschont, dass ihre Elefantendame im Fluss aufführte.
Kurz danach musste ich jedoch feststellen, dass meine Elefantin zwar nicht Dusche spielen konnte, sich aber offenbar für ein U-Boot hielt. Und meine Anwesenheit auf ihrem Rücken offenbar kurzzeitig vergessen hatte.
Mini-Mogli dagegen war dann doch ganz froh, dass er nicht allein die ganze Ladung Wasser abbekam, die sein Elefant versprühte!
Ich kann nicht sagen, wer das gemeinsame Bad im Fluss mehr genoss, wir oder die Elefanten!
Dass aber jemand die Abenteuer unserer Kinder verfilmt, ohne uns auch nur zu fragen - das ist einfach nicht in Ordnung.
Und was mich auch wundert: Warum hat nie jemand einen Film über die Mutter von Mogli und Indiana Jane gemacht?
Die war schließlich auch unglaublich mutig...
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