Donnerstag, 31. Oktober 2013

FRAUEN UND GEDÖHNS

Irgendwann kommt es ja doch raus: 

Ich bin Mitglied in einem "Frauenclub". Dem "Hanoi International Women's Club". 

Und dass, obwohl die sich immer noch nicht in "Partners' Club" umbenannt haben, obwohl ich das doch gleich beim zweiten "Coffee Morning", zu dem ich eingeladen war, angeregt hatte. 

Und obwohl sie immer noch rosafarbene Mitgliedskärtchen verteilen, wohl wissend, dass der Anteil der männlichen Teilnehmer an den Veranstaltungen allein deswegen NIE zunehmen wird.

Und wo ich gerade beim outen bin: Ich belege dort ab und zu Kochkurse. Natürlich nicht, um kochen zu lernen. (Und auch nicht wirklich, um möglichst viele andere spannende Hausfrauen zu treffen.)

Nein, VOR den Kochkursen findet meist ein Spaziergang auf einem der vielen Märkte in Hanoi statt. Märkte, die man ohne die Kochkurse nicht so schnell entdecken würde.

Und Märkte, auf denen man manchmal Dinge sieht, bei denen es schön ist, wenn jemand etwas dazu erklärt, der sich damit auskennt.

Letzte Woche war es Linh, der Koch vom Hanoi Cooking Center, der uns 35 Minuten lang über den Châo Làm Markt führte.

Und da ich "zufällig" meine Kamera dabei hatte, hier ein paar Impressionen...

Platz ist in der kleinsten Hütte - und auf dem schmalsten Gehweg...
 
Wichtig ist ein vielfältiges Sortiment: Klobüsten, Altarvasen, Kleiderbügel, Töpfe...

Fischsauce, in allen Variationen: Je dunkler, desto intensiver der Geschmack...


Aber natürlich kann man 14 Säcke Kohle auf einem Fahrrad transportieren!


Schweineohren,eine echte Delikatesse. Aber: gut geputzt müssen sie sein...


Gleiches gilt für Schweinefüße...
 
...und für alle anderen verwertbaren Teile.
 
Anders als bei uns, ist es wichtig, dass man noch erkennen kann, welches Tier man gerade isst.
 
Und so sehen manche Hähnchen so aus, als hätten sie eben nur ein Bad genommen...


Aus den Krebsinnereien wird ein farb- und geschmacksintensiver Sud gekocht und in kleine Tütchen abgefüllt.

Dass der Fisch fangfrisch ist, sieht man gleich - er springt einem fast entgegen.


Zeit für Zeitungslektüre.

Fisch Fisch Fisch.

Strom und Wasser?  Alles ganz entspannt...


Standen glücklicherweise nicht auf unserer Einkaufsliste.




Stillleben (ja: es müssen drei L sein)

Bananaflower - als Salat mein absoluter Favorit!


Kräuter - werden zu JEDER vietnamesischen Mahlzeit gereicht.



Zeit für einen kleinen Plausch...
 
Eingelegter Pak Choi.


Eier - in ihrer ganzen Vielfalt.


Perlenkettchen - passt immer.
 

 

  
Orangen, Drachenfrüchte, Blumen.


 


Wichtigstes Utensil aller Händler, Kneipenbesitzer, Schuhputzer, Strassenküchenbetreiber: der blaue Hocker.

Zahlstelle.

 

Ach ja - gekocht und gegrillt haben wir danach auch noch. War lecker.




Rinderhack in Beetle-Nuss-Blättern.





Dienstag, 29. Oktober 2013

MITARBEITER DES MONATS

McDonald's tut es. 
Toom Baumärkte tun es. 
Die Schule unserer Kinder tut es auch.


Gestern nachmittag kam Luis aus der Schule und zog - mit vor Stolz geschwellter Brust - zwei etwas zerknitterte Zettel aus seinem Schulrucksack (dem schicken PrenzlauerBerg-Teil von den Birkis).

Dies ist der erste:




Aha. Der "Lerner der Woche". In "Personal Social Emotional Learning." 

Klingt pädagogisch wertvoll und hoch ambitioniert. Aber was genau müssen wir uns darunter vorstellen? Zum Glück gibt es da noch das zweite Blatt:



Komplimente-Liste. Auf der steht, was Luis' Lehrerin und seine Spielkameraden über ihn sagen. Dass er nun ein fröhlicher und selbstbewusster Junge ist. Dass Miss Cathie sein Lachen und seine guten Manieren mag. 

Dass Na und Ba Long Luis mögen, weil er nett zu ihnen ist und immer mit ihnen spielt.

Dass Ethan findet, Luis spreche sehr gut englisch. 

Dass Joshua mag, wenn Luis "Glowing Zombie" mit ihm spielt und dass Song Joon und He Woon auch finden, dass Luis ein guter Freund ist, weil er toll mit ihnen spielt. 

Und was sagt Luis selbst über sich? Dass er gut im Aufräumen ist (ein Talent, das er zu Hause sehr erfolgreich vor uns verbirgt) und dass "Muttersprache" sein liebstes Fach ist. 

Darauf angesprochen, schaut er mir tief in die Augen und sagt: "Das ist, weil Du ja unsere Mothertongue-Lehrerin bist, Mami. Und weil Du dann da bist, ist das meine schönste Zeit." 

Letzteres lässt natürlich jedes Mutterherz schmelzen, aber in diesem Moment könnte ich nicht nur Luis umarmen, sondern seine Lehrerin gleich mit.

Zwei einfache Zettel. Die uns Eltern froh machen. Die aber vor allem einen kleinen Jungen stolz und glücklich machen, weil er es noch einmal schriftlich bekommen hat: 

Du bist bei uns angekommen. Du bist unser Freund.










Montag, 28. Oktober 2013

DER WEG IST DAS ZIEL

Sonntagmorgen. Frühstück im Garten. Frische Brötchen. Es hätte so schön sein können. 

Doch es kam anders.

"MIST, VERDAMMTER!!!" rief Felix, als er mit Philipp ins Haus kam. Eigentlich hatten die beiden nur kurz zum Bäcker fahren wollen. Brötchen hatten sie auch dabei, aber ganz offensichtlich war Felix die Lust auf Frühstück gründlich vergangen.

"Mein Portemonnaie ist weg! So ein blöder Mist!" motzte er stattdessen. "Alle Kreditkarten! Führerschein! Vietnamesischer Ausweis! Und - das schien ihm am meisten zu ärgern - die Fotos von den Kindern und die Bildchen, die sie mir gemalt haben!!!"

Selten hatte ich Felix so außer sich gesehen.

Meine mitfühlenden - durchaus klugen - Fragen: "Wie denn? Wo denn? Und vor allem: Warum denn?" wollte er denn auch gar nicht beantworten.

"Weg eben! Ich war beim Bäcker, danach im L's Place. Da hatte ich es noch. Und dann sind wir aufs Moped und auf dem Rückweg habe ich dann gemerkt, dass das Portemonnaie weg ist."

"Also ist es aus der Tasche gefallen?!"

"Mensch, ich weiß es nicht! Es ist weg! Wir sind zurück, auch zum L's Place, aber da war es natürlich auch nicht! Jetzt muss ich erstmal alle Karten sperren. Die ganzen Fotos und die Bilder, die hatte ich da immer drin!"

"War viel Geld drin?" fragte ich vorsichtig. "Zwei Millionen. Aber das ist ja das geringste Problem!"


"Willst Du, dass ich nochmal hinfahre und danach suche?" schlug ich - noch vorsichtiger - vor.

"Wir sind doch schon alles nochmal abgefahren. Und wir waren in den Läden. Nichts! Du weißt doch, was auf der Xuan Dieu los - da findest du NICHTS wieder! Mist Mist Mist!"

Dem konnte ich schwer etwas entgegnen. Die Strasse, an der Bäckerei und Minimarket liegen, ist eine der am dichtest befahrenen in Tay Ho. Mofa reiht sich dort an Mofa und vor allem fahren dort auch viele der überdimensionierten Geländewagen...

Trotzdem: Nachdem uns dieses blöde Portemonnaie nun das ganze Wochenende vermiesen würde, wollte ich wenigstens selbst noch einmal danach gesucht haben, bevor wir es verloren gaben.

"Philipp, kommst Du noch mal mit? Du weißt, wo ihr lang gelaufen seid." Philipp schnappte sofort seinen Helm. Auch wenn sein Blick Bände sprach: VOLLKOMMEN AUSSICHTSLOS.
Die Chance, der dicken Luft im Haus zu entkommen, war zu reizvoll...

Und so düsten wir los - Richtung Xuan Dieu. Wir klapperten die Läden ab und versuchten, so gut es ging zu erklären, was passiert war. Aber ganz offenbar lag es nicht an unseren fehlenden Vietnamesischkenntnissen, sondern an der Hoffnungslosigkeit unseres Anliegens, dass niemand weiterhelfen konnte.

Am Ende landeten wir im kleinen Minimarkt L's Place und wieder schilderte ich gestenreich das ganze Drama: "my husband - his wallet  - lost - KATASTROPHE!!!"
Das Mädchen an der Kasse erinnerte sich, dass bereits Felix danach gefragt hatte, erklärte aber wie zuvor: "Nothing here. Sooo sorry!"

Ratlos standen wir im Laden. Draußen auf der Straße tobte der Verkehr. Eine Schnappsidee, hierher zu kommen.

Da drehte uns das Mädchen den Bildschirm der Computerkasse zu. Zwei Klicks und die übliche Ansicht mit den Preisen verschwand. Dafür erschienen in fast zwanzig kleinen Fenstern die Bilder der offenbar überall im und vor dem Laden installierten  Kameras. Ich sah mich selbst, ratlos vor der Kasse stehend, Philipp zwischen den Regalen.

Noch ein paar Klicks und die Bilder bewegten sich, rückwärts. Die Verkäuferin spulte noch etwas weiter zurück und da sahen wir ihn: Felix. Dort stehend, wo ich jetzt stand. Er gestikulierte, versuchte offenbar zu erklären, dass er sein Portemonnaie vermisste. Kopfschütteln der Verkäuferin und ein ratloser Felix, der den Laden wieder verließ.

Wir erklärten der jungen Frau, dass dies ja Felix' zweiter Besuch im Laden war. Hatte sie auch noch die Bilder vom Einkauf ein paar Minuten davor? Wo wir doch gerade beim Schauen waren...

Hatte sie. Wir sahen wieder Felix, wie er den Laden betrat, durch die Gänge lief und schließlich an der Kasse zahlte. "Da! Da hatte er das Portemonnaie noch! Und er hatte es in die rechte Hosentasche gesteckt." 

Nun waren wir genau so klug wie vorher: Felix hatte das Portemonnaie noch, als er den Laden verließ. Na super.

Als nächstes sahen wir in einer anderen Kameraeinstellung, wie Felix mit vollen Einkaufstüten über die Xuan Dieu ging. Zur Apotheke auf der anderen Straßenseite.

"Da! Der schwarze Punkt!" schrie Philipp plötzlich. Die Verkäuferin ließ das Band hin und herlaufen. Und tatsächlich: Wir sahen Felix - natürlich mehr einen Schatten, von dem wir wussten, dass es Felix war - und plötzlich war da ein schwarzer Punkt mitten auf der Fahrbahn.
Wieder und wieder schauten wir uns die Stelle an und es war ganz klar: Das Portemonnaie war Felix beim Überkreuzen der vielbefahrenen Straße aus der Hosentasche gefallen.

Gebannt starrten wir auf den Bildschirm. Sahen wie Felix die Apotheke betrat, sie gemeinsam mit Philipp wieder verließ und zum Moped ging. Autos düsten vorbei. Mopeds. Noch mehr Autos. Und da! Ein Schatten bewegte sich aus der rechten Bildecke auf den schwarzen Punkt zu, lief wieder zurück  - und der schwarze Punkt war weg.

Ratlos sahen Philipp und ich uns an. "Tja. Jetzt haben wir es zwar nicht wiedergefunden. Aber wir können Felix zumindest sagen, wie er es verloren hat."

Zwischenzeitlich war die Schlange wartender Kunden hinter uns immer länger geworden.

In dem Moment flitzte die Verkäuferin an uns vorbei zum Ausgang. Einen Augenblick später kam sie zurück, an der Hand einen alten Mann, der sonst immer auf der Treppe vor dem Laden sitzt. Sie zog ihn zum Bildschirm und spielte ihm die Sequenz, in der der der schwarze Punkt verschwand, vor. 

Der alte Mann geriet in helle Aufregung. Erklärte mir etwas auf Vietnamesisch und die Verkäuferin übersetzte: "He knows something. He saw everything." Aha.

In diesem Moment rannte auch der alte Mann wieder aus dem Laden.

Philipp und ich sahen uns verwirrt an. "He has seen that man!" erklärte die Verkäuferin. Was? Das konnte doch nicht wahr sein!

Nach zwei Minuten kam der alte Mann wieder in das Geschäft. Diesmal einen jungen Mann am Ärmel hinter sich her ziehend. Verkäuferin, junger Mann und alter Mann redeten hektisch durcheinander. Irgendwann fragte die junge Frau: "What is your husband's name?"

Ich schrieb den Namen in Druckbuchstaben auf einen Zettel, der neben der Kasse lag, dann sahen wir alle den jungen Mann erwartungsvoll an.
 
Der nahm der Zettel und verließ wortlos den Laden. Verkäuferin und alter Mann sahen zufrieden drein und Philipp und ich waren nun vollends verwirrt. Die Minuten verstrichen. "Das träumen wir doch wohl gerade, oder?"

Nach einer gefühlten Ewigkeit betrat der junge Mann wieder das Geschäft. 

Mit Felix' Portemonnaie in den Händen.

Philipp und ich schauten uns an  - wir konnten es nicht fassen. Ich schlug das Portemonnaie auf: ALLES NOCH DA. Papiere, Kreditkarten, Geld. Kinderbilder und - fotos.

Wir führten einen Freudentanz auf, Philipp und ich und die Verkäuferin und der alte Mann und der junge Mann!

Obwohl: letztere eigentlich erst, nachdem ich ihnen einen großzügigen Finderlohn in die Hände gedrückt hatte...

Wir bedankten uns sehr sehr herzlich bei allen, dann aber verabschiedeten wir uns hastig, rasten nach Hause, rissen die Tür auf und riefen: "Keine Karten sperren!!! Wir haben es!"

Den Rest kann man sich wohl denken. Ein überglücklicher Felix schloss erst sein Portemonnaie, dann uns in die Arme und erklärte, dass er gerade am Computer gesessen hatte, um die Karten zu sperren. Rettung in letzter Minute also.

Das - verspätete - Frühstück war dann ein ganz besonders fröhliches. Philipp und ich erzählten ausführlichst wie wir als vietnamesische Ausgaben von Miss Marple und Mister Stringer diesen aussichtlosen Fall gelöst hatten.

Und als Philipp augenzwinkernd meinte:
"Na, wenn das keine Geschichte für den Blog ist...", dachte ich:"Da hat er eigentlich recht."


Mittwoch, 23. Oktober 2013

MEER(JUNG)FRAUEN

Vorletzter Urlaubstag in Hoi An. Fünf Uhr morgens. Der Wecker klingelt. 

Leise stehe ich auf, gehe hinüber zum Zimmer der Kinder und flüstere:"Lotta! Es ist fünf Uhr. Willst du nun mit oder willst du doch lieber weiterschlafen?" Lotta schlägt die Augen auf: "Ich komme mit! Habe ich doch gesagt!" Und schon fallen die Augen wieder zu. 

Ich packe leise meinen Fotorucksack, schlüpfe in die Turnschuhe und plötzlich steht Lotta, mehr schlafend als wach, neben mir. "Ich hab' doch gesagt, ich komme mit", murmelt sie. In zwei Minuten ist auch sie gewaschen und angezogen. Leise, wir wollen ja die Jungs nicht wecken, schleichen wir zur Tür. Öffnen sie - und stehen im Regen.

Seufzend schlage ich vor: "Wollen wir uns doch wieder hinlegen?" Von Lotta kommt ein empörtes:"Nö. Jetzt sind wie aufgestanden, jetzt fahren wir auch."

Wenig später sitzen wir auf dem Leihmotorrad und düsen im Nieselregen die Küstenstrasse entlang. Außer uns sind nur vietnamesische Schulkinder unterwegs. Auf Fahrrädern und Elektrobikes, meist gleich zwei oder drei pro Gefährt. Alle tragen weiße Hemden und rote Halstücher. Einige von ihnen grüßen uns und lachen fröhlich, wenn wir "Xin chao" zurückrufen...

Trotz der frühen Stunde sind in den kleinen Gassen die Kneipen voll mit Männern, die rauchen, Bier trinken und Karten spielen. Dabei dachten wir, die Vietnamesen seien keine Nachteulen... Erst dann fällt mir ein, dass das vermutlich Fischer sind, die am frühen Morgen ihren Fang eingebracht haben und jetzt noch etwas Zeit mit den Kollegen verbringen, während ihre Frauen auf dem Markt den Fisch verkaufen.

Und so nehmen wir ganz schnell Kurs auf die Innenstadt. Einen Stadtplan haben wir nicht dabei, an der Sonne kann man sich wegen der dichten Regenwolken auch nicht orientieren, nach dem Weg fragen macht erfahrungsgemäß auch wenig Sinn - weil wir die Antwort nicht verstehen würden. Aber immerhin sind wir die Strecke schon mit dem Taxi gefahren. Und tatsächlich: Wir finden den Fluss, von dort aus dann die Brücke in der Altstadt und von da ist es nicht mehr weit zum Fischmarkt. 

Dort angekommen drücke ich Lotta eine der beiden Kameras in die Hand, sage ihr, sie soll die Menschen, die sie fotografiert immer anlächeln und sofort aufhören zu fotografieren, wenn sie merkt, dass die das nicht wollen. Am Anfang steht Lotta etwas verloren zwischen all den Frauen, den Fischkisten und dem Gerümpel, aber dann legt sie los.



Die Atmosphäre auf dem Fischmarkt ist unglaublich. Wir sind um diese Zeit die einzigen Ausländer, aber trotzdem werden wir kaum beachtet. An den Tischen wird Fisch entnommen, gefeilscht, getratscht und Limo aus Tüten getrunken. Ich muss mich fast zwingen, zu fotografieren, am liebsten würde ich einfach nur schauen.
Nach über einer Stunde kaufen wir von den paar Dong, die wir eingesteckt haben, Plastikumhänge. Und im strömenden Regen machen wir uns dann wieder auf den Weg zurück ins Hotel. Als wir dort ankommen, sind wir klatschnass - trotz der Umhänge. Aber stolz und glücklich und fest entschlossen, uns öfter mal eine solche "Mädchen"-Auszeit zu nehmen - natürlich mit Motorrad :-)


Hier ist eine kleine Auswahl der Fotos. Ehrlich gesagt, ich könnte bei manchen Bildern nicht einmal mehr sagen, wer von uns beiden sie gemacht hat... 


Klickt man direkt auf die Bilder, sieht man sie als Bildergalerie - also etwas größer...

 
 



 
 



 


 
 
 




 










Dienstag, 22. Oktober 2013

KLEINER MANN GANZ GROSS

MOT - HAI - BA - Loooos! Es ist Abend in Hoi An. Auf einer Straßenkreuzung mitten in der Altstadt steht ein kleiner blonder Junge. 

Er zählt auf Vietnamesisch bis drei und dann lässt er ihn fliegen, seinen Helikopter. Eigentlich ist es nur ein Stück Plastik mit Flügeln, dazu eine kleine Leuchtiode und ein Gummi.

Der Helikopter schießt in den Nachthimmel. Durch die herumhängenden Kabel hindurch, knapp an der Laterne vorbei, höher und höher! Und dann - sich drehend und leuchtend - wieder zurück auf den Boden. 

Der kleine blonde Junge flitzt ihm hinterher, weicht dabei zwei vorbeikommenden Radfahrern aus und hält ihn dann wieder in den Händen - seinen Helikopter.

Sofort geht es zurück in die Mitte der Kreuzung.
MOT - HAI - BA - Loooos!


 
Die Bewunderung - nicht nur der kleinen Zuschauer - ist ihm sicher. 

Auch die Erwachsenen, die auf den Bürgersteigen sitzen, Suppe schlürfen, Bier trinken, bewundern den kleinen blonden Jungen. 

Lachen, staunen,klatschen. Freuen sich mit ihm.









Der kleine blonde Junge genießt die Aufmerksamkeit und zählt weiter: MOT - HAI - BA - ...




Schnell macht die Geschichte vom kleinen blonden Jungen die Runde in Hoi An. Und in den Schilderungen der Augenzeugen fliegt der Helikopter immer höher, leuchtet immer heller, ...




Schließlich kommt ein Polizist auf die Kreuzung. Will er den kleinen blonden Jungen von der Straße wegschicken? Ihn fragen, wo eigentlich seine Eltern stecken?

Nein - er möchte nur wissen, wie er das hinbekommt, dass der Helikopter soooo hoch fliegt.

Und der kleine blonde Junge erklärt es ihm gern: MOT - HAI - BA - Loooos!