Keine noch so kleine Gasse, in der nicht eine "mobile Teestation" steht.
Viel gehört nicht dazu: Ein Karton, auf dem ein Tablett mit meist etwas trübe aussehenden Gläsern steht. Daneben eine oder mehrere Thermoskannen, in denen sich der Tee befindet. Im Sommer eine Styroporbox mit Eis. Und dann die obligatorischen kleinen blauen oder roten Sitzhocker, auf denen die Kundschaft Platz nimmt. Ach ja, zur Dekoration steht meist auch noch ein Becher mit Zahnstochern auf dem Tablett.
Kurzum: es wird nicht viel Tamtam veranstaltet.
Tee, das ist das "Getränk für zwischendurch".
In anderen Teilen Asiens - zum Beispiel in Japan - sieht das ganz anders aus. Dort trinkt man den Tee nicht so nebenbei... Dort wird der Teegenuss zum Ereignis - "ganz großes Kino" sozusagen.
Dass ich dieses Ereignis einmal aus der Nähe erleben darf und dafür nicht einmal extra nach Japan fliegen muss, verdanke ich meiner Freundin Chiharu. Ihres Zeichens Japanerin und zudem eine wahre Meisterin der feierlichen Teezeremonie.
Als sie in ihrem Kimono geradezu elfengleich in den Raum schwebt, sorgt sie bei den Zuschauerinnen schon für das erste Raunen.
Zunächst gibt sie einen kleinen Einblick in die Geschichte des Teezeremoniells und die Philosophie, die dahinter steckt.
Doch auf die Theorie folgt - unter dem neugierigen Blick der Zuschauerinnen - ...
... rasch die Praxis:
Und dann wird es richtig spannend!
Unter dem strengen Blick unserer Lehrerin ...
... dürfen wir es tatsächlich selbst einmal versuchen:
Und auch wenn wir alle uns nicht besonders geschickt anstellen:
Wir haben richtig viel Spaß!
Aber stattdessen kann man die Eindrücke dieses Morgens auch einfach in drei Worte fassen:
'優雅、伝統、おもてなし' *
* Anmut, Tradition und Gastfreundschaft
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