Dienstag, 2. Juni 2015

BOAT PEOPLE

Gleichgültig, in welche der beiden Ha Long Bays man fährt, es ist immer auch eine Reise in die Vergangenheit.
 

In den 70er Jahren flüchteten über 1,5 Millionen Vietnamesen vor den Folgen des Krieges und der Armut. 

Das Ziel: die Nachbarländer Vietnams und im Idealfall - zum Beispiel mit Hilfe des deutschen Hilfsschiffs Cap Anamur - Europa. 

An eine Flucht auf dem Landweg war nicht zu denken. Und so drängten sich die verzweifelten Menschen in überfüllte Boote und machten sich auf dem Wasser auf die gefahrvolle Reise in eine hoffentlich bessere Zukunft.

Das alles ist fast 40 Jahre her... 

Um so überraschter waren wir daher, als wir auf einem Bootsausflug in Ninh Binh auf ein freundliches älteres Ehepaar stießen, das sich offenbar in den zahlreichen Kanälen verfahren hatte und seit Ende der 70er Jahre orientierungslos durch die Kanäle der Trockenen Halong Bucht ruderte.


Dank der umliegenden Reisfelder und der fischreichen Kanäle gut genährt, sonnengebräunt und guter Dinge begrüßten uns die verhinderten Auswanderer und waren hocherfreut zu hören, dass wir aus ihrem urspünglichen Zielland -Deutschland - stammen. Auch vernahmen sie mit Freude, dass Vietnam die Folgen des Krieges zwischenzeitlich weitgehend überwunden hat und eine Flucht vor den Kommunisten lange nicht mehr so dringlich ist wie vor 40 Jahren.

Wir freuten uns wirklich sehr über diese unerwartete Begegnung: Ein so nettes Paar, das sich auch gleich gut mit den Kindern verstand und mit allerlei Anekdoten aus der Zeit Ho Chi Minhs zu unterhalten wusste.


Und obwohl wir uns gerade erst kennengelernt hatten, waren wir schnell vertraut miteinander und haben sie sogar zu uns nach Deutschland eingeladen.

Mal schauen - vielleicht kommen sie ja wirklich mal vorbei..






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