Samstag, 29. August 2015

WINK MIT DEM ZAUNPFAHL

Meine Eltern wohnen in Schwalbach am Taunus. Das liegt bei Frankfurt.  

Das Städtchen ist nicht nur landschaftlich schön  - viel Wald, viele Felder und schöne Ausblicke auf umliegende Burgen - sondern auch sehr verkehrsgünstig gelegen. 

Zum Flughafen Frankfurt ist es nicht einmal eine halbe Stunde. 

Und auch wenn es eigentlich heißt "alle Wege führen nach Rom", gilt für uns im Heimaturlaub seit Jahren "alle Wege führen über Schwalbach".

Unser Aufenthalt in Deutschland beginnt und endet dort und während wir zwischen Dortmund, Krakau, Bielefeld, Düsseldorf, Bad Honnef, Berlin, Amsterdam, Genua und Bad Homburg hin und her reisen, legen wir dort immer wieder einen Zwischenstop ein.

Liegt eben sehr zentral. Und sollte ja nicht zuletzt deswegen nach der Teilung Deutschlands mal Bundeshauptstadt werden. 

Frankfurt. Nicht Schwalbach.

Für meine Eltern heißt es natürlich "zusammenrücken", wenn wir da zu viert einfallen. Sie ziehen für diese Zeit ins Gästezimmer. Im Schlafzimmer stapeln sich unsere Koffer. Waschmaschine und Trockner laufen im Dauermodus. Das Wohnzimmer wird zur Legolandschaft. 

Dennoch hatten wir BIS JETZT immer das Gefühl, sehr willkommen zu sein:

Großes Grillfest im Schrebergarten zur Begrüßung und zum Abschied. Fünf Tüten meiner Lieblings-Chips im Schrank. Ausreichend Bierchen für Felix kaltgestellt. Und irgendwie richtet mein Vater es immer so ein, dass die Himbeeren genau dann reif sind, wenn wir ankommen.  So dass Lotta und Luis sie direkt vom Busch naschen können.

BIS JETZT. 

Denn diesmal erleben wir nach unserer Ankunft eine ziemliche Überraschung.

Als wir mit meinen Eltern am Nachmittag in den Garten gehen, zeigen sie uns stolz:  ein Baumhaus!




Ganz hinten in der Ecke des Gartens, auf dem Pflaumenbaum.

Natürlich kein x-beliebiges Konstrukt, sondern eines der Extraklasse: Mit bequemer Holzleiter, Oberlicht, weitläufigen Fensterfronten mit Ausblick bis zum Viergötterstein, einer schicken Bastmattenverkleidung... 





"Wenn die Pflaumen reif sind, greift man einfach durch das Fenster und pflückt gesunde Vitamine", erklärt uns meine Mutter.

"Und wenn man etwas zusammenrückt, passen da locker vier Leute rein!"ergänzt mein Vater stolz.

Dann schauen sie überrascht in unsere etwas betretenen Gesichter. 

"Gefällt es Euch nicht?" fragen sie uns schließlich etwas enttäuscht.

"Doch schon, toll!" erwidern Felix und ich und überlegen fieberhaft, wie wir unsere Koffer die schmale Holzleiter hochkriegen. 

Da kommt zum Glück meine Schwester mit ihrer Familie in den Garten. 

Und als Helly und Seth laut rufen: 

"Hey, habt Ihr es schon gesehen? Das hat der Opa für uns gebaut!"

atmen wir erleichtert auf. 

Puh, Glück gehabt!







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