Donnerstag, 6. Februar 2014

IM ZUG

Man KANN die 450 km lange Strecke von Na Thrang nach Da Nang mit dem Flugzeug zurücklegen. Das dauert ungefähr eine Stunde.

Man KANN aber auch mit der vietnamesischen Eisenbahn fahren. Das dauert ungefähr 10 Stunden.

Mein Vater ist pensionierter Lokführer. Da fiel die Entscheidung leicht. Zumindest meinem Vater.

„Wir wollen schließlich auch was vom Land sehen!“ lautete sein unschlagbares Argument.
Felix konnte das mit dem Einwand: „Aber das tun wir doch, wenn wir fliegen auch – nur eben von oben!“ nicht entkräften.

Und so bestiegen wir an einem sonnigen Nachmittag das Großraumabteil des „Unifications Express“. So heißt der Zug seit den späten 70er Jahren, weil er den Norden Vietnams mit dem Süden des Landes verbindet.

Nachdem wir es – mit reichlich Mühe - geschafft hatten, unsere Koffer in den Gepäckfächern zu verstauen, standen wir etwas ratlos da und dachten (mein Vater eingeschlossen) alle das gleiche: das werden LANGE 10 Stunden.

Als wir dann auch noch merkten, wie verkratzt die Fensterscheiben waren (was zur Folge hatte, dass man die Landschaft draußen kaum erkennen konnte), wurde die Ratlosigkeit noch größer. 

Und als nach zwei Stunden Fahrt die Dämmerung einsetzte und man draußen überhaupt nichts mehr sehen konnte, da wich die Ratlosigkeit einem tiefen Schweigen.

Was hatte mein Vater gesagt? „Wir wollen doch auch was vom Land sehen!“ 

Wie recht er hatte, denn das sahen wir...

... das Fernweh der Menschen...




…ihr Pflichtbewusstsein...


…was ihnen schmeckt...



... und wie sie schlafen...



...was sie zum Lachen bringt...



... und wie sie Freundschaft schließen.





Die 10 Stunden vergingen viel zu schnell.

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