Hier in Hanoi gibt es jetzt auch eine Montagsdemo.
So wie in Frankfurt am Flughafen.
Und so wie vor 25 Jahren in Leipzig.
Natürlich hat das Ganze noch nicht solche Ausmaße angenommen wie die Proteste in Frankfurt und Leipzig.
Um ehrlich zu sein: Meistens demonstriere ich sogar total alleine.
So wie in Frankfurt am Flughafen.
Und so wie vor 25 Jahren in Leipzig.
Natürlich hat das Ganze noch nicht solche Ausmaße angenommen wie die Proteste in Frankfurt und Leipzig.
Um ehrlich zu sein: Meistens demonstriere ich sogar total alleine.
Bis nachmittags die Kinder aus der Schule
kommen und mitdemonstrieren - weil es sonst kein Abendbrot gibt.
Unsere neue Haushaltshilfe hat sehr hilfsbereit beim Plakatemalen geholfen, aber beim Demonstrieren selber ist sie vorsichtig.
Unsere neue Haushaltshilfe hat sehr hilfsbereit beim Plakatemalen geholfen, aber beim Demonstrieren selber ist sie vorsichtig.
Kein Wunder:
das sieht man in Vietnam ja auch nicht so gerne, dass die Leute demonstrieren...
Aber das ist MEIN Haus.
Aber das ist MEIN Haus.
Und MEIN Dachboden.
Und deswegen demonstriere ich hier auch - FÜR EIN ABSOLUTES FLUGVERBOT.
Warum ich hier so kompromisslos bin? Ich habe da gar keine Wahl:
Nach unserem letzten Urlaub kamen wir wegen eines verspäteten Fluges erst kurz vor Mitternacht nach Hause. Und fielen alle todmüde ins Bett.
Am nächsten Morgen mussten Felix und die Kinder früh raus. Danach wollte ich mit meinen Eltern gemütlich frühstücken. Und vorher ganz kurz etwas im Internet nachsehen.
Also stieg ich die Treppen hoch. Ziemlich viele Treppen... Der PC steht nämlich unter dem Dach, sprich im fünften Stock. Das liegt nicht daran, dass wir in einem riesigen Haus wohnen, sondern daran, dass die Häuser hier meist auf kleiner Fläche, dafür aber um so höher gebaut werden. (Das ist ein Steuertrick, auf den in Deutschland noch nicht so viele Leute gekommen sind - für Fußballstadien bietet sich das ja auch weniger an...)
Ich war fast oben angekommen und mit den Augen genau auf Fußbodenhöhe, da sah ich es:
Warum ich hier so kompromisslos bin? Ich habe da gar keine Wahl:
Nach unserem letzten Urlaub kamen wir wegen eines verspäteten Fluges erst kurz vor Mitternacht nach Hause. Und fielen alle todmüde ins Bett.
Am nächsten Morgen mussten Felix und die Kinder früh raus. Danach wollte ich mit meinen Eltern gemütlich frühstücken. Und vorher ganz kurz etwas im Internet nachsehen.
Also stieg ich die Treppen hoch. Ziemlich viele Treppen... Der PC steht nämlich unter dem Dach, sprich im fünften Stock. Das liegt nicht daran, dass wir in einem riesigen Haus wohnen, sondern daran, dass die Häuser hier meist auf kleiner Fläche, dafür aber um so höher gebaut werden. (Das ist ein Steuertrick, auf den in Deutschland noch nicht so viele Leute gekommen sind - für Fußballstadien bietet sich das ja auch weniger an...)
Ich war fast oben angekommen und mit den Augen genau auf Fußbodenhöhe, da sah ich es:
Schwarz.
Fell.
Flügel.
Tot?
Auf jeden Fall lag es genau neben meinem Schreibtisch.
Mein Verhältnis zu Spinnen könnte man im Vergleich zu den Gefühlen, die ich toten oder lebendigen Fledermäusen gegenüber hege, problemlos als TIEFENENTSPANNT bezeichnen.
Sollte sich jemand an meine "tierische Begegnung" im letzten Jahr erinnern (hier nachzulesen: "Der Schrei" und "Satisfaktion" ), dann kann er sich vermutlich gut vorstellen, wie es mir in dem Moment ging.
Leichenblass stieg ich ins Erdgeschoss herunter und verfolgte aus größtmöglicher Ferne, wie meine Eltern wagemutig unters Dach stiegen und das Problem "entsorgten".
Zutiefst gerührt und dankbar war ich ihnen. Wusste ich doch, dass meine Mutter sich mindestens genauso ekelte wie ich.
Und dass die beiden während des ganzen Tages immer mal so "ganz nebenbei" Bemerkungen fallen ließen wie: "Die stehen ja bei uns unter Naturschutz, die Viecher...Richtig selten sind die geworden." und "Die tun ja keinem was. Vollkommen harmlos sind sie." oder auch "Ja klar, besonders schön aussehen tun die nicht, aber absolut ungefährlich. Nur eben sehr hässlich..." fand ich ganz wunderbar.
Es änderte aber auch nichts daran, dass ich dem Dachboden den ganzen Tag lang fern blieb. So fern wie möglich - also im Erdgeschoss.
Auf jeden Fall lag es genau neben meinem Schreibtisch.
Mein Verhältnis zu Spinnen könnte man im Vergleich zu den Gefühlen, die ich toten oder lebendigen Fledermäusen gegenüber hege, problemlos als TIEFENENTSPANNT bezeichnen.
Sollte sich jemand an meine "tierische Begegnung" im letzten Jahr erinnern (hier nachzulesen: "Der Schrei" und "Satisfaktion" ), dann kann er sich vermutlich gut vorstellen, wie es mir in dem Moment ging.
Leichenblass stieg ich ins Erdgeschoss herunter und verfolgte aus größtmöglicher Ferne, wie meine Eltern wagemutig unters Dach stiegen und das Problem "entsorgten".
Zutiefst gerührt und dankbar war ich ihnen. Wusste ich doch, dass meine Mutter sich mindestens genauso ekelte wie ich.
Und dass die beiden während des ganzen Tages immer mal so "ganz nebenbei" Bemerkungen fallen ließen wie: "Die stehen ja bei uns unter Naturschutz, die Viecher...Richtig selten sind die geworden." und "Die tun ja keinem was. Vollkommen harmlos sind sie." oder auch "Ja klar, besonders schön aussehen tun die nicht, aber absolut ungefährlich. Nur eben sehr hässlich..." fand ich ganz wunderbar.
Es änderte aber auch nichts daran, dass ich dem Dachboden den ganzen Tag lang fern blieb. So fern wie möglich - also im Erdgeschoss.
Und todunglücklich war, weil nach dem Gästebad mit der Spinnenvergangenheit nun auch noch der Dachboden (bis dahin mein "kreativer Adlerhorst") Sperrgebiet für mich geworden war.
Am Abend konnte meine Mutter das Elend nicht mehr mit ansehen. Sie nahm mich bei der Hand und führte mich die Treppe hoch. "Das geht doch nicht an, Kind! Wir gehen jetzt mal gemeinsam hoch und dann siehst du, dass da oben alles in Ordnung ist."
Am Abend konnte meine Mutter das Elend nicht mehr mit ansehen. Sie nahm mich bei der Hand und führte mich die Treppe hoch. "Das geht doch nicht an, Kind! Wir gehen jetzt mal gemeinsam hoch und dann siehst du, dass da oben alles in Ordnung ist."
Wir kamen bis zum 4. Stock. Dort blickte meine Mutter nach oben. Drückte meine Hand noch ein wenig fester und sagte - etwas lauter und auch etwas fröhlicher als nötig:"So, dann gehen wir jetzt mal die Treppe RUNTER!"
Richtig: runter, nicht rauf. Im Schein des Lichts einer Schreibtischlampe hatte meine Mutter nämlich einen Schatten wahrgenommen. Einen FLIEGENDEN Schatten.
Es dauerte nur ein paar Minuten. Dann hatten Felix und meine Eltern es geschafft, unter Zuhilfenahme aller im Haus verfügbaren Besen und Feger, die Fledermaus durch die Tür zur Dachterrasse nach draußen zu schaffen.
Der verrutschte Dachziegel, der es den beiden Tieren ermöglicht hatte, ins Haus zu kommen, wurde am nächsten Tag vom Hausbesitzer wieder zurechtgerückt.
Irgendwie ist es ja schon traurig, dass diese Fledermaus ausgerechnet auf unserem Dachboden verwitwet ist. Aber es hat sie ja niemand gezwungen, durch das kleine Loch zu kriechen.
Richtig: runter, nicht rauf. Im Schein des Lichts einer Schreibtischlampe hatte meine Mutter nämlich einen Schatten wahrgenommen. Einen FLIEGENDEN Schatten.
Es dauerte nur ein paar Minuten. Dann hatten Felix und meine Eltern es geschafft, unter Zuhilfenahme aller im Haus verfügbaren Besen und Feger, die Fledermaus durch die Tür zur Dachterrasse nach draußen zu schaffen.
Der verrutschte Dachziegel, der es den beiden Tieren ermöglicht hatte, ins Haus zu kommen, wurde am nächsten Tag vom Hausbesitzer wieder zurechtgerückt.
Irgendwie ist es ja schon traurig, dass diese Fledermaus ausgerechnet auf unserem Dachboden verwitwet ist. Aber es hat sie ja niemand gezwungen, durch das kleine Loch zu kriechen.
Und deswegen demonstriere ich weiter: Für ein ABSOLUTES FLUGVERBOT unter meinem Dach.
Die in Leipzig hatten ja auch Erfolg.
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