Der Seehofer hat doch recht.
Ich verstehe gar nicht, warum so wenige Menschen bei uns das begreifen. Und auch an dem Argument mit dem Migrationshintergrund ist was dran. Aber das will ja auch niemand hören.
Ich verstehe gar nicht, warum so wenige Menschen bei uns das begreifen. Und auch an dem Argument mit dem Migrationshintergrund ist was dran. Aber das will ja auch niemand hören.
Vermutlich fehlt denen allen - anders als mir - der Blick über den Tellerrand hinaus. Das Kosmopolitische. Die globalisierte Sicht auf die Dinge eben.
Ich hatte nämlich diesbezüglich in Doc Let sehr einschneidende Erlebnisse.
Am dritten Tag unseres Aufenthaltes hatte ich mit meiner
Mutter eine kleine Fototour gemacht. Links aus dem Resort raus, ein paar hundert Meter durch die Felder, dann gelangte man zunächst in ein kleines
Fischerdorf. Obwohl: Fischer haben wir dort eigentlich nie gesehen. Es war also
eigentlich nur ein kleines Dorf.
Dahinter lagen Salzfelder – und dort hatte ich
mich ein wenig mit der Kamera „ausgetobt“. Was nicht so ganz leicht war, denn
zur Zeit gab es auf den Feldern weder Salz noch Salzwasser. Dafür aber viele
freundliche Arbeiter, die uns nett zugewunken hatten.
Für den Rückweg wählten wir die Abkürzung am Strand entlang.
Am sehr einsamen Strand, sollte ich wohl dazusagen.
Und wie wir da so lang gingen, bemerkten wir sie plötzlich:
eine Gruppe junger Männer, die uns zuvor schon im Dorf aufgefallen war und die
nun – nur etwas zwanzig Meter vor uns – aus den Dünen heraus auf den Strand
traten. Und sie taten auch gar nicht erst so, als würden sie uns nicht
bemerken, sondern stellten sich uns recht unverhohlen genau in den Weg.
Jetzt gibt es sicher Strände auf der Welt, bei denen man
zunächst damit rechnen würde, die jungen Männer hätten eine Schwäche für ausländische Damen gesetzten Alters, die ohne Herrenbegleitung unterwegs sind, aber diese Art
von Tourismus ist in Vietnam derzeit noch weitestgehend unbekannt.
Das hieß nun aber nicht, dass ich entspannt
weitermarschierte, denn um meinen Hals baumelte das durchschnittliche (Mindest-)
Jahreseinkommen eines vietnamesischen Doppelverdienerhaushaltes (wofür ich selbst allerdings auch ziemlich
lange hatte sparen müssen)...
Und genau darauf zeigte nun die vietnamesische Dorfgang und
grinste mich frech an.
Klar! Die wollten, dass ich sie fotografiere! Ich zeigte auf
die Kamera, machte einen Geste, dass sie sich nebeneinander aufstellen sollten
und knipste dann los.
Sie jauchzten vor Vergnügen. Und zogen dann wieder zurück
ins Dorf, nicht ohne sich vorher freundlich bedankt und verabschiedet zu haben.
Lachend zogen meine Mutter und ich weiter und erreichten
kurz danach das Hotel. Wo uns dann das Lachen sehr schnell verging.
Es war mittlerweile Zeit, zum Abendessen zu gehen. Schnell in
die Bungalows und frisch gemacht und dann – stand er plötzlich vor mir.
Zuckersüßes Lächeln, aber ein EISKALTER Blick, der mich
schaudern ließ. Und da schleuderte er mir auch schon entgegen:
„Nee, ich ziehe mich nicht an! Auf KEINEN Fall. NUR WENN ICH
MIT DEINEM HANDY SPIELEN DARF. GANZ LANGE.“
Das ist kein Kinderstreich. Das ist Erpressung. Eiskalte
Erpressung.
Und wer noch einen Beweis brauchte, der hat ihn nun:
Minderjährig.
Migrationshintergrund.
Beide Elternteile ohne Kenntnisse der Landessprache. Und das, obwohl
sie schon seit einem halben Jahr hier leben.
Und die Assimilierungsbemühungen der Großeltern – doch eher ein Witz...
Und die Assimilierungsbemühungen der Großeltern – doch eher ein Witz...
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