Dienstag, 9. Februar 2016

VORFREUDE

Vietnamesen sind praktisch veranlagt.

Das zeigt sich auch - und vor allem - wenn es ums Feiern geht.

Statt sich wie wir mehrmals im Jahr zu stressen, packen sie einfach Weihnachten und Ostern, Silvester und Neujahr, Erntedank und Grüne Woche zusammen und nennen es:


TET.

Offiziell ist es "nur" das vietnamesische Neujahrsfest. Tatsächlich bedeutet es jedoch für eine Woche den totalen Ausnahmezustand im ganzen Land.

Tet - das ist die Zeit der Familie.

In vietnamesischen Arbeitsverträgen wird das Wort "Urlaub" auch im übertragenden Sinne kleingeschrieben - so es denn überhaupt Erwähnung findet.


An Tet aber haben alle eine Woche frei -  staatlich verordnet sozusagen.

Das gibt vor allem all den Menschen vom Lande, die der Arbeit wegen in die Großstadt gezogen sind, Gelegenheit, die weite Reise nach Hause anzutreten und ihre Familien zu treffen.

Und da dies für viele das einzige Treffen im Jahr mit der Verwandtschaft ist, feiern nicht wenige Vietnamesen in dieser Woche auch gleich ihren Geburtstag.

Für die Frauen heißt Tet aber auch: viel Arbeit.

Deswegen fallen die Einkäufe etwas üppiger aus als sonst.


Und es wird das große Kochgeschirr herausgeholt.



Aber das hält sie trotzdem nicht davon ab, sich riesig auf das Fest zu freuen:





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